WIR WOLLEN ALS GRUPPE ÖFFENTLICHKEIT HERSTELLEN UND SIND DANKBAR FÜR MULTIPLIKATOR*INNEN, DIE UNSERE IDEEN UND UNSERE ZIELE TEILEN UND DIE INHALTE DES PROJEKTS NOCH MEHR MENSCHEN ZUGÄNGLICH MACHEN.
DIESE PRESSETEXTE STEHEN IHNEN ZUR FREIEN VERFÜGUNG - ÜBER EINE NENNUNG DES PROJEKTES, DER GRUPPE, DES VEREINS WÜRDEN WIR UNS SEHR FREUEN.
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Frankfurter Rundschau Mai 2024
über das Hilgenfeld, die GoNs und die allgemeine städtebauliche Situation für gemeinwohlorientierte Wohnprojekte.
Frankfurter Allgemeine Zeitung Mai 2024
Frankfurter Rundschau Mai 2024
über das Hilgenfeld, die GoNs und die allgemeine städtebauliche Situation für gemeinwohlorientierte Wohnprojekte.
Im „City Report Frankfurt“, in dem das Maklerunternehmen Aengevelt alle Daten zumImmobilienmarkt zusammengetragen hat, zeigen beim Thema Wohnen fast alleKurven nach unten. Baugenehmigungen, Fertigstellungen, Geldumsatz: Alles sinkt.Bei zwei Aspekten ist allerdings ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeichnen: bei der Bevölkerungsentwicklung und bei den Mieten. Schon heute fehlen rechnerisch 8500 Wohnungen in Frankfurt.
Wegen der geringen Bautätigkeit droht diese Lücke in den kommenden Jahren größer zu werden. Aengevelt schätzt, dass im vergangenen Jahr in Frankfurt nur 2221Wohnungen fertiggestellt wurden. Das ist der niedrigste Wert seit 2010. Mehr noch: Die Zahl der Neubauten liegt damit nur noch leicht über der Grenze von rund 2100neuen Wohnungen, die Fachleute für nötig halten, um allein den Wohnungsbestand zu erhalten. Um das Defizit der vergangenen Jahre auszugleichen und den aktuellenBedarf zu decken, müssten in Frankfurt jährlich 6400 Wohnungen gebaut werden, heißt es bei Aengevelt. Diese Zahl ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: „Der markanteRückgang der Baugenehmigungen führt dazu, dass die Fertigstellungszahlen weiter sinken“, heißt es im City-Report.
Diese Entwicklung trifft auch die städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG Holding.4500 Wohnungen könnte sie in den nächsten Jahren bauen, 2,3 Milliarden Euro dafür investieren. Doch 2024 wird sie kein einziges neues Projekt beginnen – Baukosten, Zinsen und Förderkonditionen führten derzeit zu Mieten von mehr als 20 Euro proQuadratmeter, was mit bezahlbarem Wohnraum nichts mehr zu tun habe, sagt Geschäftsführer Frank Junker. Er ist aber optimistisch, dass 2025 wieder gebaut wird.
850 Wohnungen am Hilgenfeld
Das erste größere Projekt der ABG könnte das Neubaugebiet Hilgenfeld amFrankfurter Berg sein. Um vorbereitet zu sein, will die ABG in diesem Jahr Bauanträgefür die ersten Häuser einreichen. Neun Architekturbüros arbeiten an der Planung,insgesamt sollen dort rund 850 Wohnungen entstehen. Wie das Quartier aussehen soll,ist noch bis zum 14. Juni in einer Ausstellung im Atrium des Planungsdezernats (Kurt-Schumacher-Straße 10) zu sehen.
Die ersten Ideen für ein Baugebiet auf den Feldern an der Nidda gehen bis ins Jahr2001 zurück, 2013 wurde ein städtebaulicher Ideenwettbewerb ausgelobt, im vergangenen Dezember ist der Bebauungsplan in Kraft getreten. Derzeit wird an derErschließung gearbeitet. Unter anderem werden tiefe Löcher gebohrt, um dieErdwärme nutzen zu können. Zudem ist geplant, dass der Strom aus Solaranlagen aufden Dächern direkt den Mietern zur Verfügung gestellt wird. „So etwas gibt es inDeutschland bisher nicht“, sagt Junker. 65 Prozent des Energiebedarfs im Quartier sollen aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Das Hilgenfeld wird deshalb auch als Frankfurts erstes Klimaschutzquartier bezeichnet.
Wohnungen für Auszubildende
Realisiert werden sollen dort nicht nur geförderte und frei finanzierteMietwohnungen, sondern auch Unterkünfte für Auszubildende. Um das zu ermöglichen, hat Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) das bisher aufStudentenwohnungen beschränkte Förderprogramm erweitert. In dieser Woche hat der Magistrat zugestimmt. Künftig soll es pro Quadratmeter Wohnfläche einenZuschuss von 1950 Euro und ein zinsloses Darlehen von 950 Euro geben. Dadurch sollen die Apartments für Auszubildende bezahlbar sein. „Wir streben eine Miete von monatlich 200 Euro an“, sagte Gwechenberger.
Darüber hinaus würden die Förderprogramme für Sozialwohnungen überarbeitet.Wohnungsbauunternehmen hatten das wegen der gestiegenen Baukosten gefordert.Am Geld solle der Wohnungsbau nicht scheitern, betont Gwechenberger. Im städtischen Doppelhaushalt für 2024 und 2025 stünden insgesamt 250 Millionen Eurofür den geförderten Wohnungsbau bereit.
Inwieweit künftig auch gemeinschaftliches und genossenschaftliches Wohnen unterstützt wird, ist noch offen. Das Hilgenfeld ist das erste Baugebiet, in dem 15Prozent der Wohnfläche für solche Projekte reserviert werden. Schon 2019 habenBaugruppen und Genossenschaft, die die besten Konzepte vorgelegt haben, denZuschlag erhalten. Doch das ist fünf Jahre her – und nicht alle Bauwilligen haben solange durchgehalten. Die lange Planungsdauer, meint Junker, sei einer der wenigenPunkte, die er an dem neuen Quartier kritisiere.
Darüber hinaus würden die Förderprogramme für Sozialwohnungen überarbeitet.Wohnungsbauunternehmen hatten das wegen der gestiegenen Baukosten gefordert.Am Geld solle der Wohnungsbau nicht scheitern, betont Gwechenberger. Imstädtischen Doppelhaushalt für 2024 und 2025 stünden insgesamt 250 Millionen Eurofür den geförderten Wohnungsbau bereit.
Inwieweit künftig auch gemeinschaftliches und genossenschaftliches Wohnenunterstützt wird, ist noch offen. Das Hilgenfeld ist das erste Baugebiet, in dem 15Prozent der Wohnfläche für solche Projekte reserviert werden. Schon 2019 habenBaugruppen und Genossenschaft, die die besten Konzepte vorgelegt haben, denZuschlag erhalten. Doch das ist fünf Jahre her – und nicht alle Bauwilligen haben solange durchgehalten. Die lange Planungsdauer, meint Junker, sei einer der wenigenPunkte, die er an dem neuen Quartier kritisiere.
VORLÄUFIGER BEBAUUNGSPLAN
PRESSEARTIKEL 2021
CHART-DARSTELLUNGEN: ZIELE, STRUKTUREN, MÖGLICHKEITEN
PRESSETEXT März 2021 – KURZVERSION
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DAS QUARTIERSHAUS HILGENFELD NEUE IDEEN FÜR URBANES LEBEN AUSGANGSLAGE GoN ARTgenossen e.V. hat sich in Frühsommer 2019 im Zuge des ersten Konzeptverfahrens Hilgenfeld der Stadt Frankfurt zusammengefunden. Gemeinsam mit den Architekten Praeger Richter aus Berlin haben wir ein Architektur- und Betreiberkonzept für das zentrale Quartiershaus mit 5.000 qm Nettogeschossfläche für 50 Wohneinheiten, inklusive Gewerbe- und Gemeinschaftsflächen präsentiert – und den Zuschlag bekommen.
WAS MACHT GON ARTGENOSSEN E:V:UND DAS HILGENFELD SO BESONDERS? Erstmals wird in Hessen nicht ein isoliertes Bauobjekt, sondern die Errichtung eines ganzen Stadtteils gefördert. Der Entwurf der Berliner Architekturbüros Praeger Richter wurde im Wettbewerb Wohnen für Alle des Deutschen Architekturmuseums Frankfurt ausgezeichnet. So viel Lob ehrt uns. Somit ist unser Wohnprojekt nicht nur von lokaler Bedeutung, sondern hat Modellcharakter über die Stadtgrenzen Frankfurts hinaus. EINE LEBENDIGE STADT BRAUCHT MITMACHER Wir packen an: Selbsthilfe, Selbstverwaltung, Selbstverantwortung. Die Chance, einen Stadtteil mitzugestalten heißt für uns ein nachbarschaftliches, solidarisches, integratives Miteinander zu ermöglichen. Ziel des Projekts ist die Förderung des Mehrgenerationen-Wohnens in individuellen Wohnformen, altersgerecht und selbstbestimmt. Vereinzelung und Segregationstendenzen wollen wir entgegengenwirken und Begegnungsräume zur kulturellen Belebung im Quartier schaffen. GoN ARTgenossen e.V. will das generations- und gesellschaftsübergreifende Wohnen stärken und gemeinwesenorientiertes Zusammenleben ermöglichen. Wir bieten attraktive Wohnungen in unterschiedlichen Größen für unterschiedliche Bedürfnisse und Lebensphasen und schaffen Unterstützungsangebote und Netzwerke insbesondere durch die Vermittlung von niedrigschwelligen Angeboten zur Nachbarschaftshilfe. Neben dem Co-Living ist das Co-Working von besonderer Bedeutung. Soweit wie möglich möchten wir die räumliche Trennung von Leben und Arbeiten aufheben. Dazu gehören neben einem Café auch Ateliers und Werkstätten, Räume für Gewerbetreibende sowie soziale und kulturelle Einrichtungen. Nachhaltige Stadtentwicklung bedeutet für uns, kollektives Eigentum der Spekulation zu entziehen, langfristig günstige Mieten zu erzielen und das Quartier kreativ zu gestalten. Das Hilgenfeld soll ein lebendiger Anziehungspunkt für alle Menschen sein – der Gegenentwurf zum Europaviertel. DAS ERSTE KONZEPTVERFAHREN: EINE BESONDERE HERAUSFORDERUNG. Jetzt, nach anderthalb Jahren stehen wir vor wegweisenden Entscheidungen im Projekt. Dem allseits geäußertem politischem Willen, bezahlbaren Wohnraum für Niedrig- und Normalverdiener zu schaffen, müssen nun Taten folgen. Die erste Hürde zur Realisation des Projektes Hilgenfeld lautet Erbbauzins. Bei dem aktuell gültigen Erbbauzinssatz von drei Prozent ist bezahlbarer Wohnraum ohne Mietzuschüsse nicht realisierbar. Eine Initiative des Netzwerk Frankfurt e.V. fordert die Senkung des Erbauzinses. Wir schließen uns dieser Forderung an.
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PRESSETEXT DEZEMBER 2020 – LANGVERSION
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DAS MEHR-GENERATIONEN-HAUS HILGENFELD ENTKOPPELUNG VON WOHNRAUM UND KAPITALVERMEHRUNG AUSGANGSLAGE Land- und Immobilienspekulation hat die Wohnpreise in den Städten durch die Decke getrieben. Daher unterstützt das Wohnungsbauamt der Stadt Frankfurt Personen und Initiativen, die an gemeinschaftlichen oder genossenschaftlichen Wohnformen interessiert sind. Die Bodenpreise steigen stetig und Boden ist ein nicht vermehrbares Allgemeingut. Damit gemeinnützige Wohnprojekte realisierbar werden hat die Stadt zudem Liegenschaftsfonds aufgelegt und entzieht damit anteilig Baufläche der Bodenspekulation. Entsprechend dem politischen Willen der Stadt Frankfurt und den Beschlüssen der Stadtverordnetenversammlung werden über diese Fonds Grundstücke nach dem Konzeptverfahren vergeben. Mit der Einführung des Konzeptverfahrens für gemeinschaftliche Wohnprojekte wurde ein wichtiges und wohnungspolitisch bedeutsames Signal gesendet. Denn nicht das Höchstgebot, sondern das beste Konzept erhält den Zuschlag. GoN ARTgenossen e.V. hat sich in Frühsommer 2019 im Zuge des ersten Konzeptverfahrens Hilgenfeld der Stadt Frankfurt zusammengefunden. Unterstützt durch das Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V. haben wir ein Architekturkonzept präsentiert und den Zuschlag für die Errichtung des zentralen Quartiershaus mit 5.000 qm Nettogeschoßfläche für 50 Wohneinheiten, inklusive Gewerbe- und Gemeinschaftsflächen bekommen. Was macht GoN und das Hilgenfeld so besonders? Erstmals wird in Hessen nicht ein isoliertes Bauobjekt, sondern die Errichtung eines ganzen Stadtteils gefördert. Der Entwurf der Berliner Architekten Richter & Präger wurde im Wettbewerb Wohnen für Alle des Deutschen Architekturmuseums Frankfurt ausgezeichnet. So viel Lob ehrt uns. Somit hat unser Wohnprojekt nicht nur von lokaler Bedeutung, sondern Modellcharakter für die Quatiersentwicklung über die Stadtgrenzen Frankfurts hinaus. DAS ENDE DES UNBEGRENZTEN WACHSTUMS-IRRGLAUBENS: MAN MUSS ES SICH LEISTEN KÖNNEN, IN FRANKFURT ZU WOHNEN. Wir packen an: Selbsthilfe, Selbstverwaltung, Selbstverantwortung. Die Chance, einen Stadtteil mitzugestalten heißt für uns ein nachbarschaftliches, solidarisches, integratives Miteinander zu ermöglichen. Ziel des Projekts ist die Förderung des Mehrgenerationen-Wohnens in individuellen Wohnformen, altersgerecht und selbstbestimmt. Gemeinschaftliches Wohnen steht für eine Lebensweise, die die (soziale) Reproduktion auch außerhalb traditioneller Familienverbände sicherstellt. Sie wirkt Vereinzelung und Segregationstendenzen entgegen und sie fördert die kulturelle Belebung des Quartiers als Begegnungsraum. Die zunehmende Vereinzelung des Wohnens in Ein-Personen-Haushalten führt zu neuen Wohnbedürfnissen, etwa dem Wunsch Räume gemeinsam zu nutzen und Funktionen und Angebote zu teilen. Das „familienähnliche“ Wohnen, „allein und zusammen“ ist ein Thema, dass weiterentwickelt werden muss. GoN verfolgt das generations- und gesellschaftsübergreifende miteinander Wohnen und ermöglicht gemeinwesenorientiertes Zusammenleben. Wir bieten Wohnungen mit attraktiven Grundrissen in unterschiedlichen Größen für unterschiedliche Bedürfnisse und Lebensphasen. Die Gemeinschaft schafft Unterstützungsangebote und Netzwerke insbesondere durch ein Nachbarschafts-Cafe mit Vermittlung von niedrigschwelligen Angeboten zur Nachbarschaftshilfe. Neben dem Co-Living ist das Co-Working (CoHousingCultures) von besonderer Bedeutung für dieses Projekt. Soweit wie möglich möchten wir die räumliche Trennung von Leben und Arbeiten aufheben, was als hybrides Wohnen bezeichnet wird. Dreißig Prozent der Bruttoquadratmeterfläche werden als Gewerbefläche ausgewiesen. Ziel ist es „Kulturschaffenden“ im weiteren Sinn eine Erwerbsquelle zu implementieren. Dazu gehören neben Ateliers und Werkstätten, Läden und Räumen für Gewerbetreibende, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Einrichtungen. Die Bewohner des Projekts Hilgenfeld sind in Bezug auf Herkunft, Alter, Einkommens- und Bildungsniveau breit durchmischt. Die Mitgliedschaft ist unabhängig von der jeweiligen sexuellen Orientierung, der Zugehörigkeit zu einer religiösen Glaubensgemeinschaft, körperlicher oder geistiger Behinderung oder einer bestimmten Staatsbürgerschaft möglich. Die Gruppe lebt gesellschaftliche Verantwortung, lehnt jegliche Diskriminierung ab. Wir verstehen uns als tolerant, akzeptieren aber keine Ideologien oder Bewegungen in unseren Reihen, welche antidemokratisch, menschenverachtend oder verschwörungsideologisch sind. Nachhaltige Stadtentwicklung bedeutet für sie kollektives Eigentum der Spekulation zu entziehen, langfristig günstige Mieten zu erzielen, ein Solidarmodell zu leben, Verantwortung für das eigene Lebensumfeld zu übernehmen und kreativ ein Quartier zu gestalten. Einen lebendigen Anziehungspunkt für alle Menschen als Gegenpol zur kommerziell geprägten Innenstadt Frankfurts. Ein Quartier ist eine attraktive urbane Kultur, geprägt von Diversität und nicht durch Monokultur. Das Hilgenfeld ist der Gegenentwurf zum Europaviertel. DAS ERSTE KONZEPTVERFAHREN: EINE BESONDERE HERAUSFORDERUNG. Jetzt, nach anderthalb Jahren stehen wir vor wegweisenden Entscheidungen im Projekt. Dem allseits geäußertem politischem Willen bezahlbaren Wohnraum für Niedrig- und Normalverdiener zu vermehren, müssen nun Taten folgen. Die Einstiegshürde zur Realisation des Projektes Hilgenfeld lautet Erbbauzins. Fakt ist, dass bei dem aktuellen Zins von 3,0 Prozent kein Bauen auf dem Hilgenfeld gemäß Hessischen Wohnbauförderungsgesetz realisierbar ist. Dies ist nicht nur Auffassung der GoN, sondern Konsens aller Bauträger des Hilgenfelds. Mit dem aktuellen Erbbauzins müssen bereits mehr als 5 Euro pro Quadratmeter auf die monatliche Kaltmiete kalkuliert werden. Dabei darf die Kaltmiete gemäß Förderungsauflagen maximal 11,50 Euro betragen. Eine Machbarkeitsstudie fordert die Senkung des Erbbauzinses auf 1,5 Prozent. Trotz des finanziellen Ausfalls ist dies für alle Stakeholder eine Win-Win-Situation. Denn je mehr bezahlbare Wohnungen in Frankfurt geschaffen werden, desto weniger Wohnraum muss durch die öffentliche Hand über Wohngeld (Lastenzuschuss) subventioniert werden. |
Baubeschreibung
Quartiershaus als kompakter Wohnblock
Auf dem Grundstück WA6 können gemäß Bebauungsplan ein 4-geschossiger Wohnblock und eine viergeschossige Wohnzeile entstehen. Der Wohnblock wird als Quartierhaus gemäß den Baulinien und Baugrenzen definiert und nutzt die mögliche Geschossfläche maximal aus. Ein zentral liegendes Treppenhaus mit Aufzug erschließt den kompakten 10-Spänner über 4 Geschosse und endet an der gemeinschaftlichen Dachterrasse. Der Hauptzugang ins Gebäude erfolgt über einen großzügigen leicht eingerückten und überdachten Eingangsbereich mittig vom Quartiersplatz. Im 1.-3. Obergeschoss befinden sich im Nordosten, Süden und Südwesten einseitig oder über Eck ausgerichtete Geschosswohnungen, während sich die größeren Wohngruppen über Eck zum Quartiersplatz nach Nordosten ausrichten. Große Loggien und Balkone ergänzen die Wohneinheiten um private Freizitze zusätzlich zu der begrünten Dachterrasse und den reichlich vorhandenen Gemeinschaftsbereichen im Haus. Dem Quartiersplatz zugewandt liegt im Erdgeschoss der große GoN-Gemeinschaftsraum und das gemeinschaftliche Gewerbe mit Quartiersmarkt und Kultur-Kaffee mit Bibliothek und Fahrrad-Werkstatt. Aufgrund des zum Quartierplatz abfallenden Geländes entstehen hier im Erdgeschoss sehr hohe Räume die zusätzlich Zwischenebenen ausbilden, die als räumliche Puffer genutzt werden können. Das lebendige Erscheinungsbild des Quartiershauses wird durch eine ökologische Holzfassade mit individuell regelbaren außenliegendem Sonnenschutz und die Begrünung der Loggien und Balkone geprägt sein.
Wohnformen und -Größen für soziale Vielfalt
Im Mietbauhaus sind 70 % als freie Wohnungen und mind. 30 % als geförderte Wohnungen (1. u. 2. Förderweg) geplant. So entstehen kleine 1-Zimmer (41qm) bis große 4-Zimmer Wohnungen (88 qm), sowie große Cluster-Wohnungen (290qm mit 36 qm/je Person), die nicht nur barrierefrei, sondern auch rollstuhlgerecht sind. Damit wird eine starke soziale Mischung im Projekt auch räumlich gefördert. Die unterschiedliche neue Wohnformen: Basiswohnen, Wohngruppen und Studios werden den Bedürfnissen verschiedener Zielgruppen von Singles, Paaren, Alten, Jungen, kleinen und großen Familien und neuen Lebensformen Wohnen und Arbeiten gerecht: Bei dem „Basiswohnen“ handelt es sich um effizient organisierte Geschosswohnungen unterschiedlicher Größe, die flexibel entsprechend der Frankfurter Förderrichtlinien als freifinanzierte Wohnungen oder im 1. und 2. Förderweg umgesetzt werden können. Durch die Effizienz der Basiswohnungen ist es solidarisch machbar, dass die „Wohngruppen“ die notwendige Mehrfläche an Gemeinschaftsbereichen zur Verfügung gestellt bekommen, ohne dass der Flächenverbrauch im Gesamtprojekt zu hoch wird. Durch mind. 4 Wohngruppen unterschiedlicher Größe wird Alleinerziehenden, Studenten und Menschen nach der Familienphase gemeinschaftliches Zusammenleben ermöglicht. Die „Studios“ sind minimal ausgestatte Raumeinheiten welche durch ihre Lage im Hochpaterre mit direktem Zugang zur Straße reduzierter Ausstattung kreative, moderne Lebensformen zwischen Arbeiten und Wohnen fördern. So soll für Selbstständige, Künstler, soziale Träger und freischaffendes Kleinstgewerbe der Raum geschaffen werden, der ein Arbeiten unter vorkommerziellen Bedingungen durch Anmietung eines Studios zum Arbeiten und Wohnen gleichzeitig erlaubt. Der direkte Kontakt zur Straße, zum Quartiersplatz befördert die alltägliche Belebung und kleinteilige Aktivierung. Die Zone zwischen Haus und Gehweg wird als Kommunikationszone zwischen Mietbauhäuslern und Quartier aktiviert.
Künstlerisch programmierte Gemeinschaftsräume
Die Gemeinschaftsflächen sollen den Bewohner*innen und der Nachbarschaft Raum bieten, der Teilhabe, Geselligkeit und kulturellen Austausch ermöglicht. Im Hochparterre befindet sich der ca. 110 qm große GoN-Gemeinschaftsraum. Eine mobile Trennwand ermöglicht die Aufteilung des Raumes in zwei kleinere Räume. Der Raum kann für die Treffen der Genossenschaft, für Seminare und Workshops, als Kleinkunst-Bühne (auch für Kino-Vorführungen) oder auch mal als großer Toberaum genutzt werden. Eine Gemeinschaftsküche, viel Stauraum und die barrierefreien WCs sorgen zusätzlich für eine hohe Nutzungsflexibilität. In den 3 Obergeschossen befindet sich je ein ca. 65 Qm großer Gemeinschaftsraum. Dieser wird als festes Atelier und Co-Working-Space für „Art-Genossen“, als Mehrzweckraum für kleine Seminare, Workshops, Gruppen, Feiern und zur Einrichtung einer Werkstatt bzw. eines Kreativraumes genutzt. Da das Grundstück dicht bebaut wird, bleibt den Bewohner*innen wenig Freifläche zur Verfügung. Die nur ca. 4 bis 7 Meter tiefe Aurazone des Gebäudes (Vorgartenzone) wird in Richtung Quartierplatz und nördliche Straße als städtische geprägte Vorzone ausgebildet. Sie ist mit Radstellplätzen und mit kleinen Aktivitätsfeldern gestaltet in denen die anliegenden Nutzungen den Quartiersplatz bespielen: z.B. mit Sitzmöglichkeiten, Flo-Markt, Fahrrad-Reparatur, E-Bike Ladestation. Die grünen Vorgartenzonen nach Süden und Westen werden als gemeinschaftliche und private Gärten gestaltet. Der genossenschaftliche Austausch im Freiraum findet vor allem auf dem großen Dachgarten mit Dachterrasse und in den bunt bepflanzten kleinen Schrebergärten statt. Hier befindet sich auch eine kleine Gemeinschaftsküche und ein Geräteschuppen. Eine Solarpergola kombiniert einerseits einen Sonnenschutz der gemeinschaftlichen Dachterrasse und nimmt gleichzeitig eine halbtransparente PV-Anlage zur zusätzlichen Energiegewinnung auf.
Gemeinschaftliches Gewerbe – Wirkung ins Quartier
Es ist anzunehmen, dass sich eine wirtschaftliche Vermietung gewerblicher Flächen im neuen Quartier erst mittel-, bis langfristig durchsetzen wird. Deshalb sind zum heutigen Zeitpunkt die Gewerbeflächen über die vermietbaren Wohnflächen anteilig kompensiert, was bedeutet, dass eine Gewerbefläche auch unter Marktpreis Mietern zur Verfügung gestellt werden kann, bzw. am Anfang durch die Bewohner*innen selbst bespielt und vor-gewerblich genutzt oder sogar als gemeinschaftliche Erweiterungsflächen zur Verfügung stehen kann. Geplant sind: ein kleiner Quartiersmarkt (Regionales, Street Food, Bioproduzenten der Nachbarschaft, organisiert durch die Gruppenmitglieder), eine Kiez-Fahrrad-Werkstatt, ein Kultur-Kaffee mit Bibliothek sowie Co-Workingbüro mit Zugriff auf einen E-Delivery-Paketshop. Diese Konzepte fördern die soziale und funktionale Mischung verschiedener Lebensbereiche und unterstützten das Konzept der Stadt der kurzen Wege und Verringerung des Verkehrs im neuen Quartier Hilgenfeld.
Holz-Beton-Hybridbauweise und reduzierte Ausbaustandards
Das Wohnprojekt ist als Holz-Beton-Hybridkonstruktion geplant, die einen hohen Anteil an wiederverwertbaren Materialien und nachwachsenden Rohstoffen einsetzt. Die wirklich langlebigen Bauteile, wie tragende Wände und Decken sollen als reduzierte Stahlbetonskelett-Konstruktion mit einem hohen Grad an Vorfertigung ausgeführt werden. So wird geprüft, ob Spannbetondecken mit lange Spannweiten und minimaler Konstruktion bei wenig Beton und Stahleinsatz eingesetzt werden können. Fassade und Innenausbau sollen in Holz-Leichtbauweise aus nachwachsenden Rohstoffen, bzw. recyclten und wiederverwertbaren Baustoffen errichtet werden. Die Fassade wird mit flächensparenden hochdämmenden Holzrahmenbau-Elementen verbundfrei einer Fassadendeckung aus Holz errichtet. Der Innenausbau wird in ökologischer Bauweise und wohngesunden Materialien umgesetzt. Reduzierte Standards, wie rohe Oberflächen schaffen besondere Qualität und dienen der Kostenreduktion. Eine Zertifizierung des Nachhaltigkeitsanspruches des Neubaus wird angestrebt z.B: Zertifizierungssystem: DGNB Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen; oder BNB, Bewertungssystem, Nachhaltiges Bauen.
Effizienzhaus KFW 40 (EE, NH) und lebenszyklusgerechtes Bauen
Die kompakte Bauweise erzeugt ein sehr gutes Fassadenflächen (A)-/Volumen (V)-Verhältnis des Neubaus. Neben der geplanten hochgedämmten Bauweise mit geringen Transmissionswärmeverlusten, wollen die zukünftigen Bewohner*innen eine platzsparende Wärme- und Stromversorgung mit hohen Anteilen an regenerativen Energien einrichten. Ziel ist es ein Niedrigenergiestandard wie das Effizienzhaus KFW 40 (EE/ NH) umzusetzen, d.h. auch eine möglichst CO2-arme, energiesparende Energieversorgung einzusetzen. Damit kann die Hausgemeinschaft des Quartierhauses unabhängig von endlicher, fossiler Rohstoffreserve der Energiegewinnung sein. Zusätzlich wird geprüft ob durch die Speicherung und Einspeisung der Photovoltaikmodule der Solarpergola auf dem Dach zusätzliche Energie gewonnen werden kann. Im Rahmen der Lebenszyklusgerechtigkeit ist das Quartierhaus in drei wesentliche Haltbarkeitsperioden untergliedert: die Tragstruktur, die Gebäudehülle mit Fassade und Dach, sowie den Ausbau. Die Tragstruktur wird voraussichtlich als filigrane Stahlbetonskelettkonstruktion mit Stahlbetonhohldielendecke ausgeführt und setzt als langlebiger und um-nutzbarer Grundkörper den Rahmen des Stadtvolumens. Die Gebäudehülle mit Fassade und Dach hat einen mittelfristigen Lebenszyklus und wird aus wiederverwendbaren Baumaterialien ohne Verbundwerkstoffe hergestellt. Dies ermöglicht einerseits die partielle Sanierung und Modernisierung und andererseits die sortenreine Trennung und Wiederverwendung der Baumaterialien. Der verbundfreie Einsatz nachwachsender Rohstoffe macht sogar Erlöse bei der Rückbaubarkeit denkbar. Die kurzfristigste Lebenserwartung ist dem Innen-Ausbau und der Gebäudetechnik eingeschrieben, da sie stark dem Zeitgeist und dem technischen Fortschritt unterliegen. Hier wird noch intensiver auf den Einsatz ökologischer Baustoffe und den Verzicht von Verbundwerkstoffen geachtet.
Neue Mobilität. Bike-Sharing-Station für das Quartier
Die Bewohner*innen des Mietbauhauses streben im Sinnes eines autoarmen Quartiers an die Parkplatzflächen im Haus maximal zu reduzieren. Geplant sind 12 reguläre Parkplätze und 6 Car- Sharing-Parkplätze nach Stellplatzsatzung. Parallel ist gewerbliches Car-Sharing mit Elektroautos und privates Car-Sharing der Bewohner*innen untereinander geplant. Ziel ist es, den MIV (motorisierten Individualverkehr) zu reduzieren und freigewordenen öffentlichen Raum zugänglich zu machen. Die gute ÖPNV-Anbindung und der geplante Radweg ins Zentrum machen dies realistisch. Die im Hochparterre und Untergeschoss geplante „Bike-Sharing-Station“ fördert neue Mobilitätsarten wie E-Lastenfahrräder (z.B. zum Einkauf oder Transport), E-Roller, E-Bikes und E-Cars im neuen Quartier Hilgenfeld. Eine Fahrradstation mit einer für alle zugänglichen Wartungsstation (Luftpumpe, Akkuladestation, etc.) unterstützt explizit die alternative Mobilität im Kiez. Architektonisch sollen zusätzlich zahlreiche barrierefreie, ebenerdige Möglichkeiten geschaffen werden, Liege-, und Lastfahrräder, E-Bikes, Elektro-Roller, Kinderwagen, Rollatoren und auch Rollstühle unterzubringen.
Dachbegrünung, Photovoltaik, Regen- und Grauwassernutzung
Auf dem Grundstück selbst wird das Regenwasser den eigenen Grünflächen zur Verfügung gestellt und darüber hinaus überschüssiges Niederschlagswasser, über ins Erdreich eingelassene Rigolen, vor Ort versickert. Es wird eine klimaoptimierte Gestaltung der Dachflächen angestrebt. Ein Teil der Dachfläche wird als gemeinschaftliche Nutzung mit Schrebergärten (Urban Gardening Option) extensiv/ intensiv begrünt und gleichzeitig für die Bewohner*innen nutzbar gestaltet. Auf den restlichen Dachflächen wird eine Kombination von Dachbegrünung und PV-Anlagen vorgesehen. Durch das intensiv-/extensiv begrünte Dach wird bereits ein Großteil des anfallenden Regenwassers zurückgehalten, bzw. verzögert abgegeben. Die Errichtung einer Grauwasseranlage für die Toilettenspülung muss aus Grundstücksplatzmangel wirtschaftlich überprüft werden, wird aber angestrebt.
Barrierefreiheit
Es wird eine 100% Barrierefreiheit im Haus angestrebt. Auch erhöhte Anforderungen an die Barrierefreiheit werden für einige wenige Wohnungen angeboten.